Mannheimer Absolventen stellen beim ersten Startup Homecoming der Universität Mannheim ihre Unternehmen vor und geben ihre Erfahrungen an Gründungsinteressierte weiter


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Rund 250 Studierende, Gründungsinteressierte und Gründer haben sich in der Aula eingefunden und lauschen den Vorträgen von Unternehmerinnen und Unternehmern, die an der Universität Mannheim studiert haben. In einem sind sich die Gründer einig: Kontakte knüpfen, Netzwerke aufbauen und Kooperationspartner finden ist für ein Startup lebenswichtig. Ins Leben gerufen hat die Veranstaltung Startup Homecoming 2014 der Lehrstuhl für Mittelstandsforschung und Entrepreneurship mit seinem Mannheim Center for Entrepreneurship and Innovation (MCEI) in Kooperation mit der Hochschulgruppe des Bundesverbands deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb). „Unsere Idee ist es, dass erfolgreiche Gründer junge Menschen inspirieren und bei dem Schritt in die berufliche Selbständigkeit unterstützen“, so Prof. Dr. Michael Woywode, Inhaber des Lehrstuhls für Mittelstandsforschung und Entrepreneurship.

Verschiedene Kanäle beim Marketing nutzen

Eine der Gründerinnen ist Katja Andes. Sie selbst hat an der Universität Mannheim BWL studiert und im Jahr 2011 mit Freunden Idea Camp gegründet. Das Startup gibt Hilfestellung für Gründer. In ihrem Workshop „No-Budget-Marketing-Challenge“ gab Andes den Studierenden Tipps, wie sie ohne Marketingbudget zu ihren ersten Kunden kommen. E-Mail Marketing, Blogmarketing, Forenmarketing und Social Media nannte sie als relevante Mittel. „Wichtig hierbei ist, dass ihr immer daran denkt, was das Spannende für euer Gegenüber ist“, erklärte die Jungunternehmerin den Studierenden. Dabei gab sie ganz praktische Hinweise wie, für das E-Mail Marketing eine eigene Newsletterliste zu erstellen oder andere Newsletterlisten zu nutzen. „Beim Blogmarketing ist es nützlich, sich einen Expertenstatus aufzubauen oder einen Gastbeitrag auf einem anderen Blog mit gleicher Zielgruppe zu platzieren“, berichtete Katja Andes. Die Jungunternehmerin gab den Studierenden hierbei auch mit auf den Weg, dass es entscheidend sei, dass der Startup-Gründer hinter seinem Produkt stehe. „Ihr müsst euer Thema authentisch herüberbringen können“, referierte Katja Andes. Der VWL-Student Alexander Sölch hörte gespannt zu, was die Expertin zu sagen hatte. Ihn interessierte vor allen Dingen, wie man sein Hobby zum Beruf machen kann. „Als Studierender hat man kein Riesenkapital, deswegen möchte ich mich durch diesen Workshop inspirieren lassen“, sagte der 20-Jährige.
 
Breitgefächertes Angebot und spannende Diskussionen

Die Bandbreite der Workshops war groß. Neben Katja Andes referierte beispielsweise Robert Rudnick, Gründer von Coffee Circle, zu dem Thema „Online-Marketing in einem Social Business“. Das Startup verkauft Fair Trade-Kaffee, der in Äthiopien biologisch angebaut und von Hand gepflückt wird. Dr. Jochen Haller, Vorstand von exchangeBA, fokussierte das Thema „Wie finde ich den passenden Investor“? Lea Sophie Cramer von Amorelie behandelte das Thema „Erfolgreiche Markenbildung und Multichannel Marketing“, Björn Goss von der Firma Stocard vermittelte den Gründungsinteressierten, wie sie am besten vor Investoren pitchen und Rupprecht Rittweger, Gründer des Unternehmens e-shelter, gab tiefe Einblicke in sein äußerst erfolgreiches Unternehmen, das hochverfügbare Rechenzentren entwickelt und betreibt. Weiterhin stellte Dr. Alexander von Frankenberg, Direktor des High Tech Gründerfonds, seine Finanzierungsaktivitäten vor und Lisa Jentschura von der Kanzlei Osborne & Clarke, dem Hauptsponsor des Startup Homecoming Events, vermittelte Wissenswertes über die rechtliche Gestaltung von Finanzierungsverträgen. In einem spannenden Streitgespräch debattierten Michael Altendorf von Adtelligence und Christian Eggert von Minodes zum Thema: „Online vs. Offline – How to turn customer insights into profit.“
 
Die abschließende Podiumsdiskussion war ganz auf die Themen „E-Commerce versus Local Commerce“ ausgerichtet. Moderiert von Jessica Di Bella (MCEI) konnten interessante Einblicke für das Publikum geschaffen werden. Christoph Samwer (Rocket Internet), Jan Dzulko (M Cube), Robin Simon (Serial Entrepreneur), Simon Engelhorn (Engelhorn) und Martin Rost (Zalando Lounge) vertraten dabei ihre kontroversen Positionen zu neuen und bewährten Vertriebskanälen im Handel. Dabei sahen sie in neuen Vertriebswegen über das Internet zwar die Zukunft, das Einkaufserlebnis jedoch werde weiterhin in hohem Maße lokal und physisch ablaufen, so die Diskutanten. Inspiriert von dieser Diskussion hatten die Teilnehmer des Startup Homecoming 2014 im abschließenden Get-Together die Gelegenheit, diese Positionen weiterzudenken und sich bei Wein und Lounge-Musik über ihre zahlreichen Eindrücke des Tages auszutauschen.
 
Die Veranstaltung Startup Homecoming 2014 fand zum ersten Mal an der Universität Mannheim statt. Geplant ist eine Fortführung in den kommenden Jahren. Die Organisatoren aus dem Mannheim Center for Entrepreneurship and Innovation haben auch eine regelmäßige Startup-Lounge ins Leben gerufen, bei der sich Gründer und Gründungsinteressierte in einem informellen Rahmen austauschen können. Außerdem organisiert das MCEI an der Universität Mannheim Founder Talks, bei denen ein Gründer seine Expertise mit Studierenden teilt. Schließlich richtet das MCEI jährlich ein mehrtägiges Entrepreneurship Bootcamp aus, das die Gründungsinteressierten praxisnah auf die Unternehmensgründung vorbereitet. Das Ziel der Organisation ist dabei klar: „Wir wollen, Studierende dazu inspirieren, unternehmerisch zu denken und zu handeln und unterstützen sie dabei eine aussichtsreiche Geschäftsidee zu entwickeln und erfolgreich auf dem Markt umzusetzen“, fasste Jessica Di Bella, Leiterin des MCEI, zusammen.


28.05.14

 

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