Dass sich die zweite Indexliga selbst in mauen Börsenphasen nicht vor den Champions verstecken muss, zeigt ein Blick in die Historie: Als Anfang des Jahrhunderts die sogenannte New Economy zusammenbrach und die Börsenkurse weltweit abstürzten, tangierte das die deutschen Mittelständler weniger als die internationalen Konzerne. Der MDax bewies mehr Stehvermögen als der DAX. Ab dem Jahr 2003 profitierten die MDax-Mitglieder dann überproportional vom Aufschwung der Weltkonjunktur und der damit verbundenen Aktienhausse.
Doch nicht nur die Performance, sondern auch die Zusammensetzung des MDax überzeugt im Vergleich zum DAX: Im MDax ist ein ausgewogenes Gemisch wachstumsstarker Unternehmen versammelt, die zum Teil in Nischenmärkten weltweit eine marktführende Stellung haben und hohe Gewinnmargen erzielen. Beispiele dafür sind der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub SE, die KUKA AG, Spezialist für die Automation industrieller Produktionsprozesse, die DÜRR AG, der Weltmarktführer für Planung und Bau von Lackierereien und Endmontagewerken für die Automobilindustrie oder auch die Krones AG, der Weltmarktführer in der Produktion von Abfall- und Verpackungsmaschinen. Zum MDAX zählen aber auch Schwergewichte wie Airbus, MAN, Evonik oder die Metro AG. Auch für qualifizierten Nachwuchs im MDAX ist dank des herausragenden Unternehmertums im deutschen Mittelstand immer wieder gesorgt. So könnten bald Unternehmen, wie die Hella AG, ein profitabler Spezialist für Beleuchtungslösungen in der Automobilindustrie, der erst vor Kurzem den Gang an die Börse wagte oder andere Top-Performer in den MDAX aufsteigen und so den Mittelstandsindex zukunftsträchtig verstärken.
Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass MDax-Werte im Bewusstsein und damit auch im Portfolio vieler privater Investoren kaum eine Rolle spielen: Täglich wechseln Dax-Aktien in einem Wert von insgesamt bis zu vier Milliarden Euro die Besitzer. Der MDax führt da geradezu ein Schattendasein. Zur Verdeutlichung: Allein die Dax-Aktien von Bayer und BASF kommen zusammen auf einen durchschnittlichen Tagesumsatz von rund 380 Millionen Euro täglich. Das ist fast so viel wie der gesamte Tagesumsatz aller MDax-Aktien.