Mittelstand: Anhaltend stark und zunehmend heterogen


Unter dem Titel "Mittelstand: Anhaltend stark und zunehmend heterogen" haben René Leicht, Ralf Philipp und Niclas Rüffer aus Sicht der Forschung einen Beitrag zum Mittelstandsbericht des Landes Baden-Württemberg verfasst.

Demnach hat der baden-württembergische Mittelstand in den vergangenen fünf Jahren zum einen seine zentrale Bedeutung für die Wirtschaft des Landes nochmals unter Beweis gestellt und dabei anhaltende Stärke demonstriert. Zum anderen hat er sich strukturell verändert und zeigt hinsichtlich seiner wirtschaftlichen und sozialen Zusammensetzung eine wachsende Heterogenität.
Als Beleg für eine zufriedenstellende Entwicklung von KMU kann vordergründig dienen, dass in den vergangenen fünf Jahren sowohl die Anzahl an Unternehmen, Selbstständigen und Betrieben als auch das Beschäftigtenvolumen im Mittelstand deutlich angestiegen ist und die KMU zudem überproportional am Wachstum der Gesamtbeschäftigung beteiligt waren. Nicht zuletzt begünstigt durch die Konjunktur erfuhr die Wirtschaft des Landes einen umfassenden Wachstumsschub „von unten“, der die Zahl an Betrieben und Beschäftigten in ganzer Breite nach oben hob.
Allerdings sollte die dargestellte Entwicklung nicht darüber hinwegtäuschen, dass es unterhalb der gesamtwirtschaftlichen Oberfläche Marktanteilsveränderungen, verschärfte Wettbewerbsbedingungen, Überlebenskämpfe und letztlich größenspezifisch unterschiedliche Schwächen und Stärken gibt. Diese werden ersichtlich, wenn man in die Tiefe der Wirtschaftsbereiche und Beschäftigtenstrukturen dringt. Hier machen sich dann weniger die konjunkturellen Lagen, sondern viel eher die gesellschaftlichen und wirtschaftsstrukturellen Wandlungen bemerkbar, die auf grundlegende und längerfristig wirksame Ursachen verweisen.
René Leicht, Ralf Philipp, Niclas Rüffer: Mittelstand: Anhaltend stark und zunehmend heterogen, Beitrag zum Mittelstandsbericht des Landes Baden-Württemberg, 2015, S. 108-132.


23.09.15


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