Workshop-Bericht aus dem Arbeitskreis „Die Arbeit der Selbstständigen“


Mit dem inzwischen 3. Workshop des Arbeitskreises „Die Arbeit der Selbstständigen“ hat sich ein erfolgreiches Format des Wissensaustausches in der Selbstständigkeitsforschung etabliert. Der diesjährige Workshop stand unter der Überschrift „Unternehmerische Akteure im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Kontexten und konkreten Techniken“

Der diesjährige Workshop des Arbeitskreises wurde vom ifm Mannheim am 3. Und 4. Dezember ausgerichtet. Der Workshop gliederte sich in 5 thematische Blöcke und fand an zwei Tagen statt. Im ersten Block wurde versucht, anhand der Beispiele Unternehmensgründungen durch Frauen und regionale Kontexte in der Entrepreneurshipforschung Ordnung in die Vielfalt des Themas Kontext zu bringen. Der zweite Block fokussierte mit Vorträgen zu Projekten aus der Medizin- und Pflegebranche die Kontexte in einem Feld mit stark regulierten Märkten. Nach den Vorträgen war großzügig Zeit für die Diskussion bemessen, um den Workshop-Charakter zu unterstreichen.

Im Anschluss an die ersten beiden Blöcke fand eine durchaus kontroverse Plenumsdiskussion zur Relevanz des Themas Kontexte statt. So wurde einerseits die Einbeziehung von Kontexten als Selbstverständlichkeit soziologischer Selbstständigkeitsforschung dargestellt, während anderseits auch die Position vertreten wurde, das Thematisieren von Kontexten sei gerade im Hinblick auf die theoretische Tradition der Selbstständigkeitsforschung durchaus von Nöten. Trotz der kontroversen Diskussion schloss der Tag mit einem harmonischen Workshop-Essen.

Die Vorträge des zweiten Tages behandelten die Diversität von Wegen in die und in der Selbstständigkeit. Im dritten Block des Workshops wurden alternative Gründungsmotive thematisiert, die jenseits der dominanten Erzählung vom Gründer mit dem Willen zur kreativen Zerstörung liegen. Dieses Thema wurde im vierten Block durch Vorträge zu  Gründungen im Kontext der Sozialverwaltung und der diskursiven Konstitution von Gründungsberatung weiter vertieft. Abschluss des zweiten Tages waren zwei Vorträge, die aufzeigten wie Kleinstgründungen und Gründungen von Migranten erfolgreiche Wege zur ökonomischen Teilhabe sein können.

Der nächste Workshop des AK findet im Herbst 2016 in Göttingen statt. Des Weiteren organisiert der AK am 28. und 29. April 2016 gemeinsam mit der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie der DGS eine Tagung zum Thema „Selbstständiges Arbeiten. Chancen und Risiken marktnaher Tätigkeiten“. Der Arbeitskreis war bei seiner Einrichtung von der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie zunächst auf zwei Jahre bewilligt worden. Aufgrund des Erfolgs des Formates werden die SprecherInnen eine Fortführung auf unbestimmte Zeit beantragen.


17.12.15


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Stefan Berwing