Wer in Amerika vor 20 Jahren einmal mit dem Taxi gefahren ist, der konnte sich nur wundern. Das Taxifahren war extrem teuer, die Fahrer/innen unfreundlich und häufig auch nicht sehr kompetent. Das Taxiwesen selbst zeigte wenig Motivation inkrementell zu innovieren. Bis dann UBER kam und die meisten traditionellen Taxifahrer arbeitslos machte. Heute ist es in Kaliformien garnicht so leicht, ein klassisches Taxi überhaupt noch zu finden. Ganz anders die Situation zum Beispiel in Deutschland, wo sich das Taxiwesen kontinuierlich und staatlich kontrolliert bzw. geschützt weiterentwickelte.
Bis vor wenigen Jahren wurden in Amerika noch viele monetäre Transaktionen mit Schecks beglichen. So sendeten jeden Monat Millionen von Mietern am Monatsende einen Scheck per Post (mit dem veralteten US Postal Service) an ihre Vermieter. Auch eingekauft wurde häufig per Scheck neben dem Bargeld. Statt aber das traditionelle Bankenwesen im Privatkundenbereich weiterzuentwickeln- wie dies in Deutschland geschah, wurde von findigen amerikanischen Unternehmern Paypal und später ApplePay sowie Google Pay gegeründet. Die Bezahlschecks und das Bargeld sind seither in ihrer Bedeutung dramatisch gesunken.
Ein weiteres Beispie gefällig? Das traditionelle amerikanische Fernsehen, das sich ohne staatliche Unterstützung finanzieren muss, wurde aus Sicht der meisten Amerikaner unerträglich, da alle paar Minuten Werbeunterbrechungen eingebaut wurden. Die Lösung der Fernsehmisere hiess schließlich Netflix. Das Neue Fernseherlebnis verbreitete sich in Windeeile im amerikanischen Markt und später auch weltweit.
Auch im Automobilbau setzt Amerika auf disruptive Lösungen statt bestehende Produkte und Geschäftsmodelle inkrementell weiterzuentwickeln. Google, Apple, Tesla, Ford und UBER gehören heute zu den führenden Mobilitätsanbietern.
Wie kommen amerikanische Unternehmen zu diesen disruptiven Lösungen? In einer Rede an der Graduate School of Business art Stanford hat Marc Andreessen, der Gründer von Netscape und Founding Partner der Venture Capital Firma Andreessen & Horowitz das Grundprinzip erläutert: “You have to go back to first premises – du musst zum Ursprunug des Problems vordringen..Und dann muss man nach der bestmöglichen Lösung suchen. Diese Lösung wird dann mit großer Wahrscheinlichkeit stark von den bisherigen Problemlösungen abweichen. So entsteht Disruption.
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