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Viele neue Unternehmen scheitern. Im Allgemeinen ist dies kein Grund zur Besorgnis, da die eingesetzten Ressourcen anderswo produktiver eingesetzt werden können, wenn die Unternehmen den Markttest nicht bestehen. Was hingegen Anlass zur Sorge geben könnte, ist die Frage, was mit den Entrepreneuren geschieht, die gescheiterte Unternehmen geführt haben. Gescheiterte Entrepreneure sind erfahrene Unternehmer, und Erfahrung ist eine Quelle des Lernens. Es wird sogar oft behauptet, dass das Scheitern eine besonders ergiebige Quelle des Lernens ist.
In dem Papier "A Second Chance for Failed Entrepreneurs: A Good Idea?" analysieren Bettina Müller und Sandra Gottschalk wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass gescheiterte Unternehmer mit ihrem aktuellen Unternehmen im Vergleich zu denen von Neulingen (Entrepreneuren, die bisher noch keine Unternehmen hatten) überleben. Die Ausgangshypothese dieser Untersuchung ist, dass Entrepreneure, die einmal gescheitert sind, beim zweiten Mal besser abschneiden als diejenigen, die es zum ersten Mal versuchen. Die Autorinnen stellen jedoch fest, dass Entrepreneure, deren früheres Unternehmen gescheitert ist, neue Unternehmen weniger lange am Laufen halten als Neulinge. Dieses Ergebnis bleibt auch nach einer Reihe von Robustheitsprüfungen für verschiedene Untergruppen von Entrepreneuren bestehen. Die Autorinnen können also keine Belege für die Annahme finden, dass früheres unternehmerisches Scheitern für Entrepreneure besonders wertvoll ist.
Die Studie ist unter folgendem Link verfügbar: https://doi.org/10.1007/s11187-021-00584-4
