RCEF-Best Paper Award für ifm-Forscherinnen Nora Zybura und Bettina Müller


Nora Zybura und Bettina Müller haben auf dem diesjährigen International Family Business Research Forum (IFBRF) an der Universität Hasselt, Belgien, den Best Paper Award gewonnen, der vom Hasselter Research Center for Entrepreneurship and Family Firms (RCEF) ausgelobt wurde. Der Preis wurde für das Paper „Innovation Activities after CEO succession in Family Firms: A Longitudinal Perspektive” vergeben, das die beiden Autorinnen zusammen mit Sandra Gottschalk vom ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung verfasst haben.

In dem Papier untersuchen die Autorinnen wie sich ein Generationswechsel in Familienunternehmen auf deren Innovationsaktivitäten auswirkt. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass ein Wechsel an der Unternehmensspitze zunächst als gute Gelegenheit erscheint, um Innovationen anzustoßen. Ein neuer Geschäftsführer oder eine neue Geschäftsführerin, die bei einem Generationswechsel auch jünger als die alte Führungsriege sind, übernimmt das Ruder und bringt frischen Wind in das Unternehmen. Auf der anderen Seite ist ein Generationswechsel auch eine Herausforderung, die viele Unternehmen schlecht oder gar nicht meistern. Es ist deswegen eine weitgehend ungeklärte Frage, wie der Zusammenhang zwischen einem Generationswechsel und den nachfolgenden Innovationsaktivitäten in Familienunternehmen aussieht.

Obwohl es eine breite Literatur zum Thema Generationswechsel in Familienunternehmen gibt, haben sich bislang nur sehr wenige Autor*innen mit dem Einfluss des Generationswechsels auf Innovationsaktivitäten beschäftigt. Dies liegt u.a. an der Verfügbarkeit von entsprechenden Daten. Die Autorinnen greifen für das Papier auf das Mannheimer Unternehmenspanel (MUP) und das Mannheimer Innovationspanel (MIP) zurück. Damit ist auch die Möglichkeit verbunden, eine Längsschnittstudie durchzuführen, was ein Beitrag des Papiers zur Literatur ist.

Die Ergebnisse der Analysen zeigen, dass ein Generationswechsel durchaus mit nachfolgenden Innovationsaktivitäten einhergeht. Allerdings handelt es sich hauptsächlich um Organisationsinnovationen und dabei vor allem um Innovationen im Bereich der Arbeitsorganisation und weniger um die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen oder von Erneuerungen der technischen Prozesse. Etwas anders sieht es aus, wenn der/die Nachfolger*in aus der Familie kommt. In diesem Fall ist auch ein Einfluss auf FuE-Aktivitäten, Produktinnovationen, und Geschäftsprozessen zu beobachten. Die Autorinnen vermuten, dass das daran liegt, das ein/e interne/r Nachfolger*in bessere und zum Teil spezifischere Informationen über das Familienunternehmen und deren Prozesse hat und deswegen besser in der Lage ist, Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und umzusetzen.


13.10.22

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