Koordinierte Unternehmensnetzwerke


Wie sind KMU-Netzwerke organisiert und welchen Einfluss hat die gewählte Organisationsstruktur auf Innovation? – Unternehmen schließen sich vermehrt zu strategischen Allianzen, Clustern oder anderen Formen von Unternehmensinitiativen zusammen. Im Rahmen des Forschungsprojekts "krea•nets - Koordinierte Unternehmensnetzwerke" untersucht das ifm Mannheim zusammen mit Kooperationspartnern aus Forschung und Praxis, welche Organisationsstrukturen koordinierter Netzwerke mit Innovation in Verbindung stehen.

In den betrachteten Unternehmensnetzwerken arbeiten mindestens drei Unternehmen oder Organisationen zusammen. Dabei können Unternehmen entweder der gleichen Branche angehören oder aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen stammen. In der Befragung werden schwerpunktmäßig Unternehmensnetzwerke betrachtet, die horizontal – d.h. auf derselben Wertschöpfungsstufe – oder lateral, also branchenübergreifend – zusammenarbeiten.

Ende 2009 wurde auf Grundlage einer anfangs durchgeführten Online-Umfrage eine schriftliche Befragung durchgeführt. Unter den mehr als 2.100 zuvor identifizierten KMU, die Mitglied in einem Netzwerk sind, konnten über zehn Prozent der Antworten ausgewertet werden. Die Konzeption des Fragebogens fand auf Grundlage von Erklärungen zur Struktur aus der organisationswissenschaftlichen Theorie statt. Ziel der schriftlichen Erhebung war es, neben Innovationsformen auch die Organisationsstrukturen von KMU-Netzwerken empirisch zu erfassen.

Aus der anfänglichen Befragung ist erkennbar, dass in den aktiven Zusammenschlüssen Innovationen eine wichtige Rolle spielen, auch wenn diese nicht explizit Ziel der Kooperation sind. Von den identifizierten Netzwerken gaben knapp 58 Prozent an, bereits Innovationen hervorgebracht zu haben. Das heißt, dass für die Mitgliedsunternehmen eine Erneuerung ihrer Produkte, deren Vermarktung, die Erneuerung ihrer Unternehmensprozesse und Technologien oder auch die Veränderung ihres Organisationskonzepts dank der Kooperation mit anderen Unternehmen hervorgegangen ist.

Kooperationen zwischen Unternehmen und Organisationen weisen unterschiedliche Organisationsstrukturen auf. Welche Strukturen werden in den beobachteten Unternehmensnetzwerken gewählt? – Wird die Koordination beispielsweise zentralisiert oder hat sich vielmehr eine dezentrale Organisation in Form der Selbstabstimmung zwischen den Partnern etabliert? Welche Organisationsstrukturen stehen systematisch im Zusammenhang mit hoher Innovation? – Das Forschungsprojekt Koordinierte Unternehmensnetzwerke am ifm Mannheim untersucht, inwieweit sich verschiedene Formen der Kooperation von KMU strukturell unterscheiden und welche Kombinationen von Organisationsstrukturen im Zusammenhang mit Innovation stehen.

Die Fragestellung wird zusammen mit weiteren Forschungspartnern im Rahmen des Forschungsprojekts krea•nets bearbeitet. Hierzu gehören die Universitäten Heidelberg, Hamburg sowie der Praxispartner BRANTA Expert Net Consulting. Gemeinsam mit elf weiteren Experten aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis analysiert krea•nets KMU-Netzwerke, um Strategien und Konzepte zur Verbesserung der innovationsorientierten Vernetzung vorzulegen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert; die organisatorische Begleitung übernimmt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
 


News

Koordinationsmechanismen und Innovativität von Netzwerken: eine empirische Analyse (03.06.12)
Metzger, Frederik M.; Berwing, Stefan; Armbrüster, Thomas; Oberg, Achim (2012): "Koordinationsmechanismen und Innovativität von Netzwerken: eine empirische Analyse" in: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, 64(4), S. 428-455. mehr...
Die Rolle von KMUs in Clustern - Chancen und Gefahren (03.01.12)
Cluster stoßen bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zunächst auf Skepsis. Doch die aktive Teilnahme bietet Chancen. Den Chancen und Risiken von Clustern für KMUs geht der Beitrag "Die Rolle von KMUs in Clustern - Chancen und Gefahren" von Prof. Dr. Thomas Armbrüster, Achim Oberg und Prof. Dr. Michael Woywode im Buch "Infrastruktur für Wissen und Wirtschaft - Cluster in Rheinland-Pfalz" (Hrsg. von Dr. Joe Weingarten, Hilden, Idar-Oberstein, 2012) nach. mehr...
5. Netzwerker-Workshop, 13. Oktober 2011, Studio der "Villa Bosch" Heidelberg (05.09.11)
Strategie, Struktur und Mikropolitik in organisierten Unternehmensnetzwerken: Abschlussveranstaltung des BMBF- geförderten Forschungsprojektes krea·nets.

13. Oktober 2011, 12.00 – 20.00 Uhr
Veranstaltungsort: Studio der "Villa Bosch"
Schloss-Wolfsbrunnenweg 33, Eingang Studio, 69118 Heidelberg mehr...
 
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Stefan Berwing
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