Handbuch und Zusammenfassung des Abschlussberichts aus dem Projekt „MIGRANTINNEN gründen“ sind erschienen


Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem zweijährigen Modellprojekt „MIGRANTINNEN gründen“, welches von jumpp Frauenbetriebe e.V. (Frankfurt) durchgeführt und vom Institut für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim wissenschaftlich begleitet und evaluiert wurde, sind nun in Form eines Handbuchs und einer Zusammenfassung des Abschlussberichts als Download verfügbar.

Im Modellprojekt „MIGRANTINNEN gründen“ wurden Frauen aller Nationalitäten praxisnah bei der Existenzgründung durch Mentoring und ein speziell konzipiertes Begleitprogramm (u.a. individuelle Einzelberatungen, Workshops, Networking-Veranstaltungen) unterstützt. Die erste Staffel fand von Januar bis Dezember 2015 mit 10 Teilnehmerinnen statt, die zweite von Januar bis Dezember 2016 mit 14 Teilnehmerinnen.

Das Handbuch ist ein praxisorientierter Leitfaden, der Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Projekt sowie konkrete Handlungsempfehlungen beinhaltet. Entsprechend bietet das Handbuch eine Anregung und gleichzeitig eine Handreichung, um bundesweit gleiche oder ähnliche Projekte zur Unterstützung der Gründungsaktivitäten von Migrantinnen zu initiieren. Im Vordergrund stehen dabei die angewandten Methoden und Instrumente, insbesondere der zielgruppenorientierte Cross-Mentoring-Ansatz, aber auch Ansätze, wie Migrantinnen für ein solches Projekt gewonnen und begeistert werden können, welche Probleme auftauchen und wie diese unter welchen Bedingungen zu lösen sind. Das Handbuch kann gewissermaßen als „Bedienungsanleitung“ zur Implementierung der Mentoring gestützten Gründungsförderung von Migrantinnen verstanden werden, wobei einzelne Projektelemente auch modular angewandt werden können. Adressaten des Handbuchs sind in erster Linie Projektträger und Multiplikatoren sowie Politik und öffentliche Institutionen, die einer zielgruppenorientierten Gründungsunterstützung von Migrantinnen offen gegenüberstehen oder potentiell dafür sensibilisiert werden können.

In der Zusammenfassung des Abschlussberichts wird zunächst die Situation von selbständigen Migrantinnen in Deutschland in den Blick genommen sowie die Einordnung, warum ein Modellprojekt zur Unterstützung gründungswilliger Migrantinnen erforderlich ist. Neben einer kurzen Projektbeschreibung (u.a. Projektziele und –grundlagen, Teilnehmerinnen des Projekts) werden die zentralen Ergebnisse und die Gesamtwirkung des Projektes präsentiert. So wird u.a. deutlich, dass sich Mentoring als geeignetes Instrument der Gründungsförderung für Frauen mit Migrationshintergrund erweist. Die Mentees erachten frauen- und migrantenspezifische Beratung sowie den Zusammenhalt der Gruppe als besonders wichtig. Selbständigkeit als Karriereoption ermöglicht dabei die soziale und ökonomische Integration von Migrantinnen und trägt zur Veränderung von unternehmerischen Stereotypen bei. Zudem sind in der Zusammenfassung des Abschlussberichts Handlungsempfehlungen für die Gründungsberatung, Politik und öffentliche Hand, Finanzierung sowie Sensibilisierung und Vernetzung von relevanten Akteuren enthalten.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen jumpp Frauenbetriebe e.V. und dem ifm im Projekt „Frauen mit Fluchterfahrung gründen” fortgesetzt. Das Projekt läuft bis 2019 und wendet sich an Frauen mit Fluchtgeschichte, sensibilisiert sie für ihr eigenes unternehmerisches Potenzial und führt sie an die berufliche Selbstständigkeit heran.

 


12.10.17


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