Innovation und Wandel von KMUs durch Netzwerke


Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen vor großen Herausforderungen: Wie können sie in immer komplexeren technischen Umwelten innovieren und sich verändern, und dabei gegenüber großen Konzernen wettbewerbsfähig bleiben? Diese Herausforderungen können KMU häufig nur in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen meistern. Dabei stehen ihnen verschiedene Organisations­formen zur Verfügung: Bilaterale Verträge, strategische Allianzen, temporäre und permanente Netzwerke. Welche Formen sind in welcher Situation geeignet? Wie können Sie ausgestaltet werden, um Innovationen und Wandel voranzutreiben? Diesen und ähnlichen Fragen geht das ifm Mannheim in empirischen Studien nach.
 

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen vor großen Herausforderungen: Wie können sie in immer komplexeren technischen Umwelten innovieren und sich verändern, und dabei gegenüber großen Konzernen wettbewerbsfähig bleiben? Wie können immer größere Projekte in immer kürzerer Zeit bewältigt werden? Wie können mittel­ständische Unternehmen gegenüber Konzernen wettbewerbsfähig bleiben? Eine Lösung für diese Herausforderungen ist die Bildung von temporären oder permanenten Unternehmens­netzwerken aus kleinen und mittleren Unternehmen. Durch die enge Zusammen­arbeit von kleinen spezialisierten Unternehmen können neue Produkte geschaffen, komplexe Projekte bewältigt und konkurrenzfähige Angebote erstellt werden. Welche Formen sind in welcher Situation geeignet? Wie können Sie ausgestaltet werden, um Innovationen und Wandel voranzutreiben? Um diese Frage zu beantworten, untersucht das ifm Mannheim verschiedene Formen interorganisationaler Kooperationen.

Das ifm Mannheim…

…erforscht die Steuerung permanenter Netzwerke. Permanente Unternehmensnetzwerke werden gebildet, um ein langfristiges Ziel gemeinsam zu verfolgen. In dieser Langfristig­keit ähneln sie Unternehmen oder Konzernen. Sie unterscheiden sich aber von diesen darin, dass die rechtliche Eigenständigkeit und die Autonomie bei der Akquise von Aufträgen weiterhin bei den einzelnen Unternehmen erhalten bleiben. Durch organi­sations­übergreifende Arbeitsgruppen, durch gemeinsame Projekte und Produkte ist es möglich, trotz Erhalt der Autonomie gemeinsame Leistungen zu erstellen. Werden diese Leistungen erfolgreich im Markt positioniert, verstetigt sich die Zusammenarbeit. Mit der Zeit bilden sich dann organisationsüberspannende formale Regeln und Strukturen, die die Abstimmung im Alltag vereinfachen. Erste Studien des ifm Mannheim zeigen, dass gerade die Netzwerke, die diese Strukturen bilden, dann auch weiterhin innovativer sind als interorganisationale Netzwerke, die allein auf einer ad hoc Koordination aufbauen.

…erforscht neue Koordinationsmöglichkeiten in temporären Netzwerken. Durch die zunehmende Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien für die interorganisationale Zusammenarbeit entstehen neue Möglichkeiten für Unternehmen, sich für einzelne Projekte temporär eng zu koordinieren. Regeln und Strukturen können dabei so in Softwareprodukten abgebildet werden, dass sie ad hoc für einzelne Projekte aktiviert werden können – so zumindest das Versprechen und die Erwartung an neue Tools zur interorganisationalen Zusammenarbeit. Wie diese neuen Koordinationsmöglichkeiten – z.B. bei großen Bauprojekten mit vielen Planern und Gewerken – erfolgreich genutzt werden können bzw. wo Probleme auftreten, untersucht das ifm Mannheim im Rahmen einer mehrjährigen begleitenden Fallstudie zum Einsatz von neuen Koordinationsinstrumenten.

Projekte zu diesem Thema

BIMiD: Ein Modellobjekt für die deutsche Bau- und Immobilienindustrie
Im Rahmen des BMWi-finanzierten Forschungsprojekts BIMiD wird ein reales Bauvorhaben wissenschaftlich begleitet, um die Verwendung offener E-Business-Standards bei der Planung, Realisierung und dem Betrieb einer Immobilie systematisch sowie das interdisziplinäre Arbeiten mit der BIM-Methode zu untersuchen.
Koordinierte Unternehmensnetzwerke
Wie sind KMU-Netzwerke organisiert und welchen Einfluss hat die gewählte Organisationsstruktur auf Innovation? – Unternehmen schließen sich vermehrt zu strategischen Allianzen, Clustern oder anderen Formen von Unternehmensinitiativen zusammen. Im Rahmen des Forschungsprojekts "krea•nets - Koordinierte Unternehmensnetzwerke" untersucht das ifm Mannheim zusammen mit Kooperationspartnern aus Forschung und Praxis, welche Organisationsstrukturen koordinierter Netzwerke mit Innovation in Verbindung stehen.

Ansprechpartner zum Thema

Moritz Bischof
Prof. Dr. Achim Oberg
Raum:  EO 262
Telefon:  +49 621 1812968
E-Mail:  
 

Publikationen

Der Artikel "The Influence of Multinational Corporations on International Alliance Formation Behavior of Colocated Start-Ups" von Barak S. Aharonson, Suleika Bort und Michael Woywode ist in Organization Science (VHB: A+) online first erschienen (27.02.20)
In dem Artikel zeigen wir, dass die Theorie des stellvertretenden Lernens (vicarious learning) einen geeigneten Rahmen bietet, um zu verstehen, wie kleine und mittlere Start-ups aus der Tätigkeit einer Vielzahl regionaler Akteure lernen können, nicht nur aus der Tätigkeit der benachbarten Peer-Unternehmen (dh anderer Start-ups). . Darüber hinaus schlagen wir vor, dass das Ausmaß der Auswirkungen des stellvertretenden Lernens durch die spezifischen Erfahrungen eines Unternehmens mit einer Vielzahl von Akteuren beeinflusst wird. Wir verwenden Längsschnittdaten der deutscher Biotechnologieindustrie und der pharmazeutischen Industrie, insbesondere multinationaler Pharmaunternehmen (MNCs) zwischen 1996 und 2015 in 19 deutschen Biotechnologieregionen. mehr...
Neuerscheinung: Wie kann man mittels relationaler Ansätze komplexe soziale Dynamiken analysieren? (11.01.20)
Achim Oberg (WU Wien/Universität Mannheim) und Valeska Korff (Universität Potsdam) zeigen in ihrem Beitrag "Relationales Denken im Neo-Institutionalismus" auf, was relationales Denken ist und welche Formen es im Neo-Institutionalismus annimmt, da sie überzeugt sind, dass relationale Ideen die theoretische und empirische Weiterentwicklung dieses Ansatzes unterstützen können. mehr...
For a better future! Conference track on sustainability and family firms organised by Prof. Hauser (HTW Chur) and Assistant Prof. Ahrens (Uni Mannheim) (16.07.19)
Bringing together researchers from multiple backgrounds and countries to discuss how family firms can adress critical societal challenges of our time and transition towards a sustainable, green and equitable economy, Prof. Hauser (HTW Chur) and Assistant Prof. Ahrens (Uni Mannheim) organize a track at the 17th Interdisciplinary European Conference on Entrepreneurship Research which this year takes place in the Netherlands. mehr...
Assistant Prof. Dr. Ahrens teaches "Entrepreneurship and Innovation: Theoretical Foundations and Practical Approaches" at the Summer School of Mannheim University (10.07.19)
Today’s economic landscape is influenced by highly innovative ventures of two major groups: Young entrepreneurial start-ups such as Tesla, and existing firms such as IBM or Google with strong intrapreneurial activities and innovation management. But how can we manage innovation, how can we lever entrepreneurial and intrapreneurial resources and capabilities? What are key entrepreneurial competencies of founders and (future) top level executives in today’s fast moving digital business world? These are the topics covered at this year's summer school at Mannheim University. Light is also shed on techniques for competitive positioning and strategic dimensions of recent developments such as digitalization and their implications for new ventures and business models.
Jan-Philipp Ahrens und Baris Istipliler organize conference track on family firm management & governance at the European Academy of Management Annual Meeting in Lisbon (24.06.19)
Together with co-proponents from the USA (Columbia University, Wharton School, University of North Carolina, University of Nevada Las Vegas), France (INSEAD), Hong-Kong (HKU), Switzerland (HTWC), Belgium (University of Antwerp), The Netherlands (University of Nyenrode), Italy (University of Foggia and Tor Vergata), and Germany (University of Hamburg and University of Magdeburg) scientists of the IfM/Management Area organize a conference track on family firm management & governance at Europe's largest annual management conference. The track was initiated and is chaired by Assistant Prof. Jan-Philipp Ahrens. mehr...
Assistant Prof. Dr. Ahrens holds executive workshop on the secrets of German Family Firm Management (18.06.19)
What are typical strategic leadership techniques in German family firms? Why do family firm leaders so often emphasize investments in human capital, responsibility, and a unique and vibrant firm culture? How can family firms ensure a continuous and sustainable innovation culture while they often operate in remote regions? These were some of the questions adressed in the executive workshop organized by the chair for Entrepreneurship and SME-Research of the University of Mannheim.
Assistant Prof. Dr. Ahrens gives speech on "Intergenerational Responsibility" at Lemberg University (07.06.19)
Under the title "Responsibility across Generations" Lemberg Catholic University hosted an international conference on the responsibility of family businesses for society – e.g. sustainability, responsible consumption, charity, social responsibility – as well as responsibilities of family companies for themselves – e.g. family constitutions, stakeholder agreements, succession planinng, and social capital nuturing. As a platform for family businesses, civil society actors, and research institutions fostering sustainable economic development, the conference was co-organized by the German Federal Ministry for Economic Cooperation and Development through the Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Prof. Woywode and Assistant Prof. Ahrens hold workshop on management techniques with Chinese entrepreneurs from the digital and media industry (06.06.19)
What can China learn from typical management techniques applied in market-leading German firms, especially family firms, and what can we learn from China? How do German start-ups and SMEs manage to become global leaders in their niche? These were the key questions discussed in the workshop held at University of Mannheim that was attended by 30 entrepreneurs and decision makers of the digital and media industry from China.
MAN 770 Spring 2019 evaluation is online: rated 1,1 by students (29.05.19)
The seminar "Leadership and (Family-) CEOs, Restructuring & Financial Performance" achieved very high grades and was described by students as "the best seminar in MMM" and the "best course in my whole studies!" The guest lectures were perceived as "amazing" and the course's roleplay formats were positively mentioned by students. The complete course evaluation is attached. The application for MAN 770 Fall/Winter is open. mehr...
Best Reviewer Award for Jan-Philipp Ahrens (10.04.19)
Jan-Philipp Ahrens, junior faculty and assistant professor in the Area Management, received a best reviewer award of the journal Junior Management Science. The award was given out by nomination of the journal's editors Prof. Friedl (Dean of TUM School of Management, TU Munich) and Prof. van Aaken (University of Salzburg) for supporting the journal in the areas of controlling and family business management in outstanding quality. mehr...
Die Familiennachfolge als Wettbewerbsvorteil! IfM Entrepreneurship Theory & Practice Publikation (VHB: A) für wenige Tage frei verfügbar (02.02.19)
New article provides pioneering evidence that a family affiliation of the CEO successor is positively related to post-succession performance. Authored by Jan-Philipp Ahrens, Andrea Calabrò, Jolien Huybrechts, & Michael Woywode.
Unlocked for 7 days here: https://buff.ly/2Wxp5VF mehr...
Master thesis seminar fall/winter 2018: Application is open until 26th of August 2018 (23.07.18)
Students wishing to write their thesis at the ifm are kindly invited to register for the seminar MAN 770 until the 26th of August. The seminar will cover cutting edge research on entrepreneurship, digitalization, professionalization, and strategic management in family firms. mehr...
Dr. Niclas Rüffer hält Vortrag zum Thema “Mittelstandsförderung in Deutschland und der Ukraine” am Institut für Europäische Politik (Berlin) (29.05.18)
Gemeinsam mit dem Institut für Europäische Politik in Berlin hat es sich das Center for Economic Strategy in Kiew zur Aufgabe gesetzt, fußend auf deutschen Erfahrungen, Vorschläge zur Verbesserung der Mittelstandsförderung in der Ukraine zu erarbeiten. Im Rahmen der gemeinsamen Kick-off Konferenz zu diesem Projekt hielt Dr. Niclas Rüffer vom ifm einen Vortrag, basierend auf den langjährigen Erfahrungen des ifms in der deutschen Mittelstandsförderung sowie im aktuellen durch die VolkswagenStiftung geförderten ifm Projekt „Trilaterale Partnerschaften“, bei dem das ifm mit Universitäten in Russland und der Ukraine zusammenarbeitet. Im Anschluss an den Vortrag vereinbarten die Teilnehmer eine zukünftige Zusammenarbeit im Bereich der genannten Themen. mehr...
Neue Veröffentlichung zur Netzwerkforschung (02.11.17)
Zusammen mit Walter W. Powell (Stanford University) und Valeska P. Korff (Universität Potsdam) hat Achim Oberg (ifm) einen Artikel zur Netzwerkforschung in "Research in the Sociology of Organizations" veröffentlicht: "Culture and Connectivity Intertwined: Visualizing Organizational Fields as Relational Structures and Meaning Systems". Mit dem dort beschriebenen Verfahren können verschiedene Konfigurationen sozialer Netzwerke systematisch erforscht werden. mehr...
Publikation: Exploring Competitive Advantage of Social Networking Sites (01.07.13)
D. Steininger, P. Wunderlich, F. Pohl (2013)
Exploring Competitive Advantage of Social Networking Sites: A Business Model Perspective
In: Proceedings of the 21st European Conference on Information Systems (ECIS 2013), 5th to 8th of June 2013, Utrecht, Netherlands. [VHB: B]

aisel.aisnet.org/ecis2013_cr/214
 
Initiativen und Portale des ifm:
Moritz Bischof
Moritz Bischof
Prof. Dr. Achim Oberg
Prof. Dr. Achim Oberg