Bericht des Instituts für Mittelstandsforschung zum Projekt „Effektiver Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Woiwodschaft Oppeln“ erschienen


Im Projekt „Effektiver Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Woiwodschaft Oppeln“ arbeitete das ifm Mannheim in den Jahren 2014 und 2015 gemeinsam mit dem Marschallamt der südpolnischen Woiwodschaft Oppeln sowie den beiden lokalen Universitäten, der Polytechnika Oppeln sowie der Universität Oppeln, an der Verbesserung der Kooperation zwischen den lokalen Universitäten und Unternehmen. Das Funktionieren von Wissenstransfer und Kooperation zwischen Wissenschaft und Privatwirtschaft wird in der zeitgenössischen volks- und betriebswirtschaftlichen Literatur als entscheidender Erfolgsfaktor für die Generierung von Innovationen und Wohlstand in regionalen und nationalen Innovationssystemen gesehen. Während in westeuropäischen Staaten oder den USA Universitäten und die Privatwirtschaft bereits in engen Kooperationsnetzwerken verbunden sind, ist dies in osteuropäischen Ländern wie Polen noch nicht der Fall.

Im Projekt “Effektiver Wissenstransfer” analysierte das ifm Mannheim zunächst das regionale Innovations- und Wissenstransfersystem der schlesischen Woiwodschaft Oppeln in einer Vielzahl von persönlichen Interviews und Workshops vor Ort. Parallel nahm das Team des ifm deutsche und internationale Best Practice Beispiele im Bereich des Wissens- und Technologietransfers auf. Hier wurde der Fokus insbesondere auf das regionale Innovationssystem der Metropolregion Rhein-Neckar, die Gründerregion Aachen, Formen des Technologietransfers am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Open Innovation Ecosystem in der Brainport-Region Eindhoven, das Cambridge Cluster sowie den Wissens- und Technologietransfer in Peking und Shanghai gelegt. Die Ergebnisse der Analysen der Woiwodschaft Oppeln sowie der internationalen Best Practice Beispiele werden im nun vorliegenden Bericht umfassend dargestellt.

In einer zweiten Phase kam es zur Kooperation zwischen 40 Wissenschaftlern der beiden Oppelner Universitäten sowie 200 zumeist kleinen und mittleren Unternehmen der Woiwodschaft. Das ifm arbeitete hierzu Prozesse der Zusammenarbeit aus und unterstützte die polnischen Kolleginnen und Kollegen bei regelmäßigen Besuchen tatkräftig in ihren Kooperationen und führte die wissenschaftliche Begleitforschung durch. Am Ende der Kooperationen standen 200 Vorschläge für innovative Lösungen in den Unternehmen fest, die in der Folge implementiert werden sollen.

In einer letzten Projektphase arbeitete das Team des ifm Mannheim wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen zur nachhaltigen Förderung von Wissens- und Technologietransfer in der Woiwodschaft Oppeln aus, die in der vorliegenden Publikation umfassend beschrieben werden. Eine zentrale Handlungsempfehlung des ifms ist die Gründung eines „Oppelner Zentrum für Wissens- und Technologietransfer und Innovation“, das den Wissenstransfer zwischen den Oppelner Universitäten und den ansässigen Unternehmen langfristig organisieren soll. Darüber hinaus schlägt das ifm einen Strauß weiterer, komplementärer Maßnahmen vor, die das Potenzial haben, die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Oppeln zu befördern. Zentrales Leitmotiv der Innovationspolitik in der Woiwodschaft Oppeln sollte hierbei die Etablierung eines Mutualismus im genetischen Code der Woiwodschaft durch die ganzheitliche Förderung von Vertrauen und Kooperation sein. Als konkrete Maßnahmen hierzu schlägt das ifm unter anderem die verstärkte Berücksichtigung der Durchführung von Wissenstransferprojekten in den Anreizstrukturen und Dienstaufgaben für Wissenschaftler an den Universitäten in der Woiwodschaft Oppeln, die Gründung einer gemeinsamen Business School der Oppelner Universitäten zur Förderung des lebenslangen Lernens sowie die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie aller in der Woiwodschaft Oppeln aktiven Inkubatoren vor.


11.04.16


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